Die Einführung von Transitionsprozessen in der Schweiz läuft seit geschätzt 2007. In der Zwischenzeit haben mehrere Fachdisziplinen Prozesse eingeführt, die den Betroffenen – insbesondere bei Universitätsspitälern oder Fachzentren – angeboten werden. Dennoch bleibt viel zu tun, um jeder betroffenen Person eine Transition anbieten zu können.


Ein besondere Herausforderung stellt nun aber selbst bei einer durchführten Transition bzw. dem Transfer in die Erwachsenenmedizin die Situation dar, dass es sowohl an übernehmenden FachärztInnen und an der Erfahrung und den Ressourcen in Spitälern fehlt, um die betroffenen Personen adäquat zu behandeln und zu pflegen.


Aufgrund des Handlungsbedarfs, der auch in Deutschland besteht und als Anschluss an die in der Versorgung von behinderten Kindern und Jugendlichen engagierten Sozialpädiatrischen Zentren (SPZ) gibt es in Deutschland Multidisziplinäre Zentren für Erwachsene Behinderte (MZEB). Diese sind aber nur ambulant tätig und nicht in der Regelversorgung integriert.


In der Schweiz suchten wir eine Lösung, die

  • den Transitionsprozess durchführen kann
  • den Übergang von der Kinder/Jugendmedizin begleitet
  • anschliessend Erwachsenen Betroffenen eine Sprechstunde anbietet
  • mit Case ManagerInnen die Betroffenen bei stationären Aufenthalten betreut


Die seit Ende 2023 eingeführte MSEB – multidisziplinäre Sprechstunde für erwachsene Behinderte erfüllt diese Aufgaben und ist – ganz wichtig - Teil der Regelversorgung. Dieses Modell wurde in Kooperation zwischen dem Ostschweizer Kinderspital und dem Kantonsspital St. Gallen entwickelt.

MSEB – Care-Case-Management
MSEB – Care-Case-Management


Wesentlich für den Erfolg ist dabei, dass Advanced Care Management und Case Management gemeinsam mit einer dedizierten Leitung der MSEB durch eine Oberärztin. Während das Care Management für Vernetzung und Identifizierung von Versorgungslücken sorgt, sorgt das Case Management für die Fallführung, Dokumentation und den Patientenkontakt.


Die Vorteile aus diesem Modell liegen in

  • Vermeidung von Unter-/Überversorgung
  • Erkennen/Vermeidung Folge-Erkrankungen
  • Vereinfachte Kommunikation
  • Sozialmedizinische Beratung verfügbar

Weitere Informationen zur MSEB Entwicklung und Operation

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